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Wettbewerbsbeitrag zu Hie verweilen wir! Junge Architektur für Karlsruhe

ausgelobt durch das Architekturschaufenster e.V. in Kooperation mit der Karlsruher Fächer GmbH, Karlsruhe


Der Kiosk richtet sich primär zur Haltestelle hin aus und ermöglich so eine leichte Zugänglichkeit für Durchreisende und Passant*innen, die die Karl-Wilhelm-Straße überqueren. Gleichzeitig markiert er so auch den Auftakt zum neu gestalteten Bernhardusplatz. Ein zweites, untergeordnetes Kassenfenster ist zur Kirche orientiert und ermöglicht eine zweiseitige Bedienung von Kund*innen. Die Eckbereiche sind als Rundungen ausgebildet, um einen problemlosen Personenfluss um das Gebäude herum zu begünstigen.


Die längliche Form des Baukörpers erlaubt eine gute Ausnutzung des begrenzten Innenraums, wobei das kleine, barrierearme WC von außen zugänglich ist. Das Gebäude ist in gedämmter Holzrahmenbauweise ausgeführt und mit Aluminiumblech verkleidet, was dem geforderten Vandalismusschutz gerecht wird. 

Um dem Kiosk beim Einsatz an verschiedenen Orten ein jeweils individuelles Moment zu verleihen, werden auf dem Blech vertikale Lamellen montiert: Diese stammen aus laufenden Abbruch- und Rückbaumaßnahmen wichtiger Karlsruher Gebäude (z.B. Hochhaus des Landratsamtes, Fassade des Staatstheaters). Diese verleihen dem Kiosk eine eigene Ästhetik. Das Recycling spart dabei nicht nur graue Energie, sondern stellt auch einen subtilen Bezug zur Stadt und Ihrer Geschichte her. 


Der obere Abschluss der Lamellen reicht über die Attika hinaus und erhält über variable Längen einen wellenartigen, dynamischen Charakter. Die geöffneten Bereiche sind neben vertikalen Schiebefenstern mit einem davor angebrachten zweigeteilten, nach oben schiebbaren Fensterladen ausgestattet. Geöffnet sorgt er je nach Witterung für Regen oder Sonnenschutz der Wartenden. Außerhalb der Öffnungszeiten werden die Sensiblen Bereiche mit der stabilen Hülle gegen Vandalismus geschützt. Gleichzeitig entsteht ein geschlossener Gesamtausdruck. Um diesen zu garantieren, sind die Außentüren ebenfalls mit Lamellen versehen: Der Kiosk wird zur Skulptur auf dem Platz. Dauerhaft zugänglich bleibt der öffentlichen Wasserspender. Durch das Umstülpen der Eckrundung wird hier spielerisch die Uniformität der Fassade gebrochen.


Intern ist der Verkaufsraum als U-Konfiguration angelegt, was eine optimale Nutzung des gegebenen Raums gestattet. Hierbei wurde auf optimale Erreichbarkeit der am häufigsten genutzten Ausrüstungsgegenstände Rücksicht genommen; Snacks, Flaschen, Kaffee und andere Waren werden Kund*innen am Hauptverkaufsfenster gut sichtbar präsentiert. Eine leicht lesbare Preistafel neben dem Verkaufsfenster zeigt sich beim Öffnen der Fassade.

Der Kiosk ist als mobiler Bau konzipiert: Der Aufbau erfolgt auf einem geschweißten Stahlrahmen. Mittels Nivellierfüßen kann der Kiosk ohne Fundamente an diversen Standorten einfach aufgestellt werden. Der Stahlrahmen schafft weiter einen vandalismussicherer Installationsraum für den Anschluss von Medien an bestehende Versorgungsschächte auf dem Platz. Der Verkaufsraum ist konstruktionsbedingt über den Platz erhoben und gibt den Verkäufer*innen einen guten Überblick über die Umgebung. Die Toilette wiederum ist abgesenkt und so auch für mobilitätseingeschränkte Personen zugänglich.

Die Außenwand ist als nachhaltige, wärmegedämmte Holzrahmenbauweise geplant. Eine Hinterlüftung und das Aluminiumblech mit den darauf angebrachten Lamellen bilden den äußeren Gebäudeabschluss. Das Dach wird als gedämmte Holzhohlkastendecke ausgeführt. Darauf ist eine Gefälledämmung und zwei Bitumenbahnen vorgesehen. Die Attika wird durch ein gekantetes Aluminiumblech ausgebildet.



Ökologische Nachhaltigkeit wird sowohl durch die Konstruktion aus nachwachsenden Rohstoffen als auch über die Verwendung von rezyklierten Baumaterialien erreicht. Die Dachfläche bietet Platz für ein solares ‚Balkonkraftwerk‘, das auch außerhalb der Öffnungszeiten Energie sammelt und ins Netz einspeist. Im Betrieb wird die Energie wiederum für Durchlauferhitzer und eine Luftheizung/-kühlung genutzt, welche eine unmittelbare Heizwirkung erzielt und damit für den Kioskbetreib ohne energieaufwendige Vorlaufzeiten optimal geeignet ist. So leistet das kleine Gebäude mit geringem Aufwand seinen Beitrag zum Klimaschutz.

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